Eine sichere Zuflucht & Chancen für die Zukunft

Die Unterstützung von Vertriebenen aus der Ukraine spielte auch 2024 für den Fonds Soziales Wien (FSW) eine zentrale Rolle. Parallel startete das Projekt College 25+, das die Arbeitsmarktchancen von Geflüchteten erhöhen soll.

2024 entwickelte sich das Ankunftszentrum und Notquartier Schlossberg zur größten Anlaufstelle für vertriebene Menschen aus der Ukraine, die in Wien Zuflucht suchen. Die reibungslose Kooperation zwischen Volkshilfe Wien und dem Beratungszentrum Grundversorgung (bzGVS) des FSW gewährleistete dabei eine effektive Unterstützung für neu ankommende Ukrainer:innen vor Ort.

Zentraler Standort für Antragstellung

2024 wurde die Beratung zur Aufnahme in die Grundversorgung am Standort in der Inzersdorfer Straße 127 gebündelt. Auch ukrainische Vertriebene werden dort nun bei der Antragstellung vom Beratungszentrum Grundversorgung (bzGVS) begleitet. Journaldienste des bzGVS in den beiden Servicestellen Inzersdorfer Straße und Laxenburger Straße ermöglichen die schnelle Bearbeitung dringender Anliegen von Kund:innen in Grundversorgung.

Realkostenverrechnung ausgeweitet

Die im Jahr 2023 als Pilotprojekt für besonders schutzbedürftige Gruppen wie unbegleitete minderjährige Flüchtlinge oder Menschen mit erhöhtem Betreuungs- und Pflegebedarf gestartete Realkostenverrechnung wurde 2024 wie vorgesehen auf alle organisierten Unterbringungsleistungen der Grundversorgung ausgeweitet. Damit können Realkostentarife nun vollständig mit dem Bund verrechnet werden – ein wichtiger Schritt für die nachhaltige, bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige Unterbringung und Versorgung geflüchteter und vertriebener Menschen. Aktuell ist die Realkostenverrechnungsvereinbarung auf Mitte 2026 befristet.

Integration ab Tag 1 mit dem College 25+

Gemeinsam mit der Stadt Wien – Soziales, Sozial- und Gesundheitsrecht (MA 40) und dem Wiener Arbeitnehmer:innen Förderungsfonds (waff) beteiligt sich der FSW seit September 2024 an dem gleichnamigen Projekt mit insgesamt mehr als 1.000 Plätzen. Davon richtet sich der Großteil an Asylberechtigte und subsidiär Schutzberechtigte ab 25 Jahren, die beim AMS Wien arbeitslos gemeldet sind. Bis zu 100 Plätze sind für Asylwerbende über 25 Jahre vorgesehen, die Grundversorgung in Wien erhalten. Ihnen soll der Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtert werden. Weitere Ziele des Projekts sind Entgegenwirkung von Armutsgefährdung, Stärkung der Beschäftigungsfähigkeit und Förderung der Integration.

Zukunftschancen nachhaltig verbessern

Im Rahmen des College 25+ wird in enger Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern Wiener Volkshochschulen, Caritas und Volkshilfe Wien Unterstützung bei der Heranführung an den Arbeitsmarkt geboten. Hinzu kommt der dafür notwendige Abbau bestehender Hürden sowie die Förderung gesellschaftlicher Teilhabe und sozialer Integration von geflüchteten und vertriebenen Menschen.

Das College 25+ soll außerdem dazu beitragen, strukturelle Benachteiligungen in (Aus-)Bildungsprozessen zu reduzieren und die (Aus-)Bildungschancen der Teilnehmer:innen zu erhöhen. Dazu werden individuelle Lernpläne, Beratung bei persönlichen sowie beruflichen Fragen und praktische Berufsvorbereitung geboten. Die jungen Erwachsenen festigen mit College 25+ ihre Basis für eine selbstbestimmte, unabhängige Zukunft und aktive Teilhabe in der Gesellschaft.

Gut zu wissen …

In Wien koordiniert der FSW die Grundversorgung für hilfs- und schutzbedürftige Menschen. Asylsuchende und Vertriebene erhalten im Rahmen der Grundversorgung Leistungen, um ihre täglichen Grundbedürfnisse decken zu können. 2024 waren 48.750 Menschen in Grundversorgung. Der FSW sichert die Qualität der Versorgung der Kund:innen. Alle Infos unter:

www.fluechtlinge.wien