Eine Stadt für alle

Die EU-Kommission zeichnet die Stadt Wien für die außergewöhnliche Verbesserung der Barrierefreiheit aus. Mit der Strategie „Inklusives Wien 2030“ hat auch der FSW maßgeblichen Anteil daran.

Seit 2010 würdigt die EU-Kommission mit dem Access City Award Städte, die erhebliche Anstrengungen unternehmen, für Menschen mit Behinderung barrierefreier zu werden. Entgegengenommen wurde der Preis in Brüssel von Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ). „Wien tut sehr viel, um eine Stadt für alle zu sein. Wir verfügen über ein ausgezeichnetes öffentliches Verkehrsnetz, das weitestgehend barrierefrei ist. Beim Bau unserer Sportstätten beziehen wir Athlet:innen mit Behinderung in die Planungen ein. Eine Stadt für alle bedeutet aber nicht nur die Abwesenheit von physischen Barrieren. Deshalb haben wir auch neue Möglichkeiten der Mitbestimmung geschaffen und die Strategie ‚Inklusives Wien' ins Leben gerufen“, so Hacker anlässlich der Preisverleihung Ende November 2024 in Brüssel.

Eine Gruppe von Personen überreicht Stadtrat Peter Hacker auf einer Bühne den Access City Award 2025. Alle Anwesenden lächeln in die Kamera.
v. l. n. r.: Helena Dalli (Kommissarin für Gleichheitspolitik 2019 bis 2024), Peter Hacker (Stadtrat für Soziales, Gesundheit und Sport), Hans-Jürgen Groß (Konzernbeauftragter für Barrierefreiheit Wiener Stadtwerke) Jutta Rozinski (Programmleitung Inklusives Wien 2030), Lara Schmidt (Magistratsdirektion der Stadt Wien, Gruppe Europa und Internationales), Stefanie Vasold (Vorsitzende der Kommission für Inklusion und Barrierefreiheit).

Die Bemühungen Wiens für mehr Barrierefreiheit reichen weit zurück: Bereits 2004 wurde das Wiener Anti-Diskriminierungsgesetz verabschiedet, seit 2008 ist die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen für Wien handlungsanleitend. Mit der Strategie „Inklusives Wien 2030 – eine Stadt für alle“unter der Federführung des FSW setzt Wien weitere Akzente.

Barrierefreiheit umfassend gedacht

Barrierefreiheit muss verschiedene Dimensionen berücksichtigen – die bauliche Umgebung, einfache, leicht verständliche Sprache, barrierefreie Kommunikation und institutionelle Barrierefreiheit, also eine Verbesserung des Zugangs zu öffentlichen Angeboten und Dienstleistungen. „Umfassende Barrierefreiheit funktioniert am besten mit der aktiven Einbindung von Menschen mit Behinderung“, betont Jutta Rozinski, Programmleiterin von „Inklusives Wien 2030“. So erarbeiteten bei „Inklusives Wien 2030“ Menschen mit Behinderung, Interessensvertretungen, Mitarbeiter:innen der Stadtverwaltung und andere Expert:innen gemeinsam konkrete Maßnahmen in zwölf Themenbereichen – von Wohnen über Arbeiten bis hin zu Freizeitangeboten –, um Wien noch inklusiver zu gestalten.

„Der Award bedeutet Anerkennung und Motivation zur Weiterentwicklung der Maßnahmen. Er ist eine Gelegenheit zu feiern, was wir bisher geschafft haben, und zu reflektieren, was wir noch alles tun können.“

Programmleiterin „Inklusives Wien 2030“ Jutta Rozinski.

Jutta Rozinski | Programmleiterin „Inklusives Wien 2030“

Eine weitere wichtige Initiative ist der FSW-Kund:innen-Rat. Von Kund:innen gewählte Selbstvertreter:innen beraten den FSW bei der Weiterentwicklung von Angeboten – ein wichtiger Schritt, um für Kund:innen mit Behinderung noch mehr Partizipation zu ermöglichen. Die erste Funktionsperiode des Kund:innen-Rats endet 2025. Die 2. Wahl zum FSW-Kund:innen-Rat findet von 20. Oktober bis 27. November 2025 statt.