Sichere Zuflucht und Solidarität

Im Sommer 2023 erschüttert eine beispiellose Serie von Messerattacken auf obdachlose Personen – mit zwei Toten und einer Schwerverletzten – Wien. Der Fonds Soziales Wien (FSW) reagiert sofort und schafft mit seinen Partnerorganisationen zusätzliche nächtliche Aufenthaltsangebote. FSW Obdach ist maßgeblich beteiligt.

Aufgrund der tätlichen Angriffe auf obdachlose Menschen öffnen ab 12. August die ersten nächtlichen Schutzräume – zusätzlich zum Regelangebot der Wiener Wohnungslosenhilfe. Für 3 Wochen verwandelt sich das Obdach Josi zusätzlich zum Tagesbetrieb in einen nächtlichen Schutzraum. 50 Menschen gleichzeitig können sich dort zwischen 21 und 6 Uhr in Sicherheit aufhalten.

„Mitarbeiter:innen der Josi wie auch aus anderen Bereichen von FSW Obdach und sogar aus dem FSW waren spontan bereit, Nachtdienste zu leisten. Ein großartiges Zeichen der Solidarität mit obdachlosen Menschen, auf das wir sehr stolz sind.“

Barbara Trsek FSW

Barbara Trsek | Bereichsleitung FSW Obdach

Bei den 50 Plätzen bleibt es jedoch nicht: Während der Betrieb im Schutzraum Josi anläuft, beginnen bereits die Planungen für weitere zusätzliche Angebote. So sperrt das Notquartier für Frauen im Obdach Favorita als Schutzraum für obdach- bzw. wohnungslose Frauen bereits Ende August 2023 auf. Weitere Plätze entstehen kurz darauf auch am Standort Gänsbachergasse 5. Neben FSW Obdach beteiligen sich auch andere Partnerorganisationen der Wohnungslosenhilfe wie die Caritas Wien und das Wiener Rote Kreuz am Schutzschirm für obdachlose Menschen. Insgesamt organisiert die Wiener Wohnungslosenhilfe bis zu 290 zusätzliche Plätze in Schutzräumen.

„Dank des herausragenden Engagements von Mitarbeiter:innen des FSW und seiner Partnerorganisationen konnten wir zeitnah diese Angebote auf die Beine stellen. Die binnen kurzer Zeit geschaffenen Plätze in den Schutzräumen wurden gut angenommen.“

Markus Hollendohner

Markus Hollendohner | Leitung Wiener Wohnungslosenhilfe FSW

1.000 zusätzliche Plätze

Sicherheit und der Schutz für marginalisierte Personen ist das ganze Jahr über oberste Priorität des FSW. Die Wiener Wohnungslosenhilfe stellt ganzjährig 4.683 Plätze sowie 2.299 Betreuungseinheiten für durchschnittlich 6.520 Kund:innen gleichzeitig bereit, außerdem Notquartiersplätze für besonders vulnerable Personen. Das Winterpaket von Anfang November bis Anfang Mai sorgt mit zusätzlich rund 1.000 Plätzen dafür, dass in der kalten Jahreszeit niemand auf der Straße übernachten muss. Dabei setzt der FSW auf einen 24-Stunden-Betrieb der Notquartiere. Sie bieten nicht nur ein Bett für die Nacht, sondern auch einen sicheren Aufenthalt am Tag und Verpflegung. Solidarität zeigt auch die Wiener Bevölkerung mit der KälteApp. 2.050 Mal informieren aufmerksame Passant:innen im Winter 2023/24 via App Mitarbeiter:innen der Straßensozialarbeit darüber, wo sich obdachlose Menschen im Freien aufhalten. Diese unterstützt je nach Bedarf mit Schlafsäcken, Beratung oder der Vermittlung von warmen Schlafplätzen.

Wussten Sie dass, ...

... der FSW die Wiener Wohnungslosenhilfe in enger Kooperation mit rund 30 Partnerorganisationen in rund 160 Einrichtungen und Angeboten plant, steuert und gestaltet? Diese werden 2023 von rund 12.750 Kund:innen ohne Obdach oder Wohnung in Anspruch genommen.

www.fsw.at/wohnen