Selbstbestimmt und gestärkt
Der Fonds Soziales Wien (FSW) setzt sich dafür ein, dass Menschen mit Behinderung die passende Unterstützung in ihrer jeweiligen Situation bekommen. 2023 wird das Angebot weiter ausgebaut.
Probewohnen im „Waberl“
Das elterliche „Nest“ verlassen und zum ersten Mal in den eigenen vier Wänden wohnen, ist ein wichtiger Schritt für alle jungen Menschen, ob mit oder ohne Behinderung. Darum hat der FSW in Zusammenarbeit mit HABIT, dem Haus der Barmherzigkeit Integrationsteam, sein Angebot für zeitlich befristetes Wohnen für Menschen mit Behinderung ausgebaut. Das „Waberl“ im 14. Bezirk funktioniert wie eine Pension und ermöglicht es bis zu sieben Gästen, sich ans Wohnen ohne Eltern zu gewöhnen. Etwa, wenn ein Elternteil ins Spital muss oder junge Erwachsene ausprobieren wollen, mit professioneller Betreuung ohne Eltern zurechtzukommen. Oberstes Ziel ist, die Kund:innen in herausfordernden Übergangsphasen individuell zu begleiten und sie in ihrer Selbstbestimmung zu fördern.
Selbstbestimmt wohnen im Alter
Der Garçonnièrenverbund (GVB) Florasdorf der Caritas im Herzen von Floridsdorf ist das Zuhause von 10 Menschen hohen oder höheren Alters, die ein besonderes Ruhe- und Rückzugsbedürfnis haben und viel Unterstützung benötigen. Diese fördert der FSW im Rahmen des Teilbetreuten Wohnens. Der GVB besteht aus barrierefreien Kleinwohnungen sowie einem gemeinsam genutzten Sozialraum. 13 Mitarbeiter:innen unterstützen die Kund:innen bei der alltäglichen Lebensführung und begleiten sie bei der Freizeitgestaltung, außerdem gibt es einen Nachtbereitschaftsdienst vor Ort. Dieses Angebot ist ein wichtiger Schritt in Richtung inklusives Wien, der zeigt, wie Selbstbestimmung, Selbstständigkeit und Unterstützung Hand in Hand gehen können.
Ein Platz für Stabilisierung und Entwicklung
Der FSW entwickelt außerdem das Tagesstruktur-Angebot weiter und baut es aus. In der 2023 eröffneten Tagesstruktur Stefan-Fadinger-Platz der Partnerorganisation Cardo finden zehn Kund:innen, die aufgrund von Behinderungen und eines hohen Betreuungsbedarfs in herkömmlichen Einrichtungen keinen Platz finden, ein Beschäftigungsangebot und individuelle Begleitung. Kund:innen trainieren bei der Grünanlagenpflege, im Kreativbereich oder bei einfachen handwerklichen Tätigkeiten alltagspraktische Fähigkeiten und Fertigkeiten. Sie können im geschützten Rahmen Zusammenarbeit üben und ihre sozialen Kompetenzen erweitern.
Inklusives Wien 2030
Mit dem im Herbst 2022 gestarteten und 2023 fortgeführten partizipativen Prozess „Inklusives Wien 2030 – eine Stadt für alle“ will der FSW, dass Inklusion in Wien verbessert und weiter ausgebaut wird. Im Laufe eines Jahres beteiligen sich viele unterschiedliche Gruppen – ob online, bei Beteiligungs-Cafés oder direkt in Einrichtungen mit Hilfe eines Beteiligungskoffers – und bringen so Ideen zu 12 Themenbereichen ein. Aus den Rückmeldungen werden in 12 Arbeitsgruppen Ziele und Maßnahmen zur Verwirklichung eines inklusiven Wiens erarbeitet. An den Beteiligungs-Cafés und Arbeitsgruppen wirken rund 300 Personen mit, darunter Menschen mit Behinderung, Vertreter:innen von Organisationen, Mitarbeiter:innen der Stadt Wien und Expert:innen. Sie alle tragen wesentlich zum Erfolg dieses Prozesses bei. Mehr zu den im März 2024 präsentierten Ergebnissen unter www.inklusives.wien/ergebnisse/