Wieder ein Zuhause – wieder Sicherheit
Die im Fonds Soziales Wien (FSW) verankerte Wiener Wohnungslosenhilfe sorgt dafür, dass Menschen ohne Obdach oder Wohnung mit ihren Problemen nicht allein gelassen werden. So wie Melanie Z., der nach dem Wohnungsverlust der Neuanfang gelang.
Farbige Wände, Bilder und brennende Duftkerzen – Melanie Z. (27) und ihre sechsjährige Tochter haben ein schönes Zuhause. Das war nicht immer so. Nach der Trennung vom Vater des Kindes machte sie eine schwere Zeit durch. Die junge Mutter bekam nur unregelmäßig Unterhalt, es sammelten sich Mietrückstände und Schulden an. Die kleine Familie verlor ihr Zuhause.
Hilfesuchend wandte sich Melanie ans Beratungszentrum Wohnungslosenhilfe des FSW und erhielt rasch eine Förderbewilligung für Mobil betreutes Wohnen. Damit kontaktierte sie Obdach Wien, eine von elf Organisationen, die diese Leistung in Wien anbieten. Melanie erhielt eine kleine leistbare Wohnung sowie flexible und fachlich kompetente Betreuung durch das Team von Obdach mobil.
„Wenn man die Wohnung verliert, dann braucht man eine Perspektive und viel Unterstützung - am besten von Profis, die sich auskennen!“
Die Mitarbeiter:innen unterstützten sie beim Ankommen im neuen Zuhause und vielen Fragen, wie etwa beim Antrag auf Mindestsicherung. Melanie konnte ihre Schulden abbauen und steht kurz davor, den Mietvertrag als Hauptmieterin zu übernehmen.
Mobil betreutes Wohnen und Prävention ausgebaut
Melanie ist eine von 4.100 Kund:innen, die der FSW im Rahmen des Mobil betreuten Wohnens gefördert hat. Der FSW hat auch die Beratungsstellen des Mobil betreuten Wohnens von 4 auf 13 ausgebaut. Dort bekommen ehemals wohnungslose Menschen kurzfristige sozialarbeiterische Unterstützung, damit sie ihre Wohnung nicht wieder verlieren – ein weiterer wichtiger Baustein in der Umsetzung der innovativen Strategie „Wiener Wohnungslosenhilfe 2022“.
Im Rahmen der Strategie hat der FSW die Angebotsstruktur in den vergangenen Jahren vereinfacht und an Rahmenkonzepten ausgerichtet. Der Prozess wurde Ende des Jahres mit der Leistung Stationär betreutes Wohnen großteils abgeschlossen. Dabei können Kund:innen langfristig in einer Einrichtung mit Betreuung vor Ort wohnen, wenn für sie das Leben in der eigenen Wohnung trotz mobiler Betreuung (derzeit) nicht in Frage kommt.
Bewährte Angebote weiterentwickelt
Darüber hinaus hat der FSW gemeinsam mit Partnerorganisationen 2022 die Mutter-Kind-Einrichtungen konzeptionell weiterentwickelt. Diese richten sich an Kund:innen, die das Leben in einem geschützteren Rahmen einer mobilen Betreuung in der eigenen Wohnung vorziehen. Mit dem Mutter-Kind-Haus Collegialität der St.-Elisabeth-Stiftung wurde eine neue Einrichtung in Simmering eröffnet, die bis zu 13 Müttern mit ihren Kindern ein sicheres Zuhause und intensive Betreuung bietet.
Und auch die Plätze in Chancenhäusern wurden von 553 auf 614 weiter ausgebaut. So erhalten seit 2022 im Chancenhaus Salztorgasse der Heilsarmee und im JUCA Chances der Caritas obdachlose Männer bzw. junge Menschen unkompliziert einen befristeten Wohnplatz, multiprofessionelle Betreuung und neue Perspektiven.
130 Einrichtungen für Menschen ohne Obdach: Die Wiener Wohnungslosenhilfe
Der FSW arbeitet in der Wiener Wohnungslosenhilfe mit rund 130 Einrichtungen verschiedener Partnerorganisationen zusammen und fördert deren Angebote. Diese reichen von Straßensozialarbeit, Tageszentren und Gesundheitsförderung, einer vorübergehende Unterkunft in Chancenhäusern bis zu verschiedenen Wohn- und Betreuungsangeboten. 2022 nutzten rund 12.370 Personen die Angebote der Wiener Wohnungslosenhilfe.
www.fsw.at/wohnungslos